A-Z Architekten: Theodor Dierksmeier (1908-1979)
Im Zug der Zeit: Bauen für Berlin und Münster - und die deutsche Bundesbahn
Mittwoch, 27.11.2019, 19:00 Uhr
Vortrag
Veranstalter: BDA Bund Deutscher Architekten Münster-Münsterland
Ort: Panorama-Restaurant 1648, Stadthaus 1, Klemensstraße, Münster
A–Z Theodor Dierksmeier: Wolfgang Fiegenbaum, Stefan Rethfeld - Foto: Markus Bomholt

A–Z Theodor Dierksmeier: Wolfgang Fiegenbaum, Stefan Rethfeld - Foto: Markus Bomholt

An zwei prägenden Großbauten in Münster war er in der Nachkriegszeit maßgeblich beteiligt: am Hauptbahnhof und am Stadthaus. Dennoch blieb Theodor Dierksmeier als Architekt eher unbekannt. Nur Fachleute wissen um seinen wechselhaften Lebensweg als Architekt der Eisenbahn in Deutschland.

Dieser nahm seinen Anfang in der Weimarer Republik, führte zu ersten Erfolgen im Dritten Reich und mündete ab 1953 im hohen Amt des Chefarchitekten der Deutschen Bundesbahn in Frankfurt am Main. Der Heimatstadt Münster blieb er dabei immer verbunden. Seine bewegte Biographie wird nun in der Reihe A-Z Architekten des Bundes Deutscher Architekten BDA Münster-Münsterland an einem Originalort vorgestellt. Am Mittwoch 27.11. um 19 Uhr im Stadthaus an der Klemensstraße – im jüngst neu eröffneten Panorama-Restaurant „1648“.

Der 1908 in Münster geborene Dierksmeier studierte zunächst in Hannover und Danzig Architektur und schloss ab 1931 das Staatsexamen in Berlin an. Als Regierungsbaumeister war er beim Preußischen Finanzministerium, ab 1936 im Reichsverkehrsministerium tätig. Im gleichen Jahr erzielte er den 1. Preis im Wettbewerb für ein „Haus des Deutschen Fremdenverkehrs“, das ab 1938 als Teil der „Welthauptstadt Germania“ unter Alber Speer auch umgesetzt wurde. Es lag am Runden Platz der Nord-Süd-Achse, überstand den Krieg und wurde erst 1962 im Zuge des neuen Kulturforums am Potsdamer Platz abgerissen. Weitere Projekte, wie der Nordbahnhof oder der Mussolini-Bahnhof, blieben dagegen Papier.

Nach 1945 wechselte er nach Westfalen, ab 1949  entstanden unter seiner Leitung der Neubau des Hauptbahnhofs und das Direktionsgebäude (1952-1960) in Münster. Auch übernahm er zeitgleich für das neue Stadthaus in Münster (1956-1960) die künstlerische Oberleitung. Mit seiner Berufung zum Bahn-Chefarchitekten prägte er ab 1953 bis 1973  den Neu- und Wiederaufbau sämtlicher Bahnhöfe im gesamten Bundesgebiet.

In seinem Vortrag wird Stefan Rethfeld Leben und Werk des Architekten veranschaulichen. Im anschließenden Gespräch mit dem Eisenbahnexperten Prof. Dr. Wolfgang Fiegenbaum wird das Wirken des Architekten Dierksmeier bei der Bundesbahn vertieft. Zu Gast werden auch einzelne Familenangehörige sein.

Alle Architekturinteressierten sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.