Münster vor Ort: Blitzdorf
Neuland für die Stadt
Freitag 10.07. / Samstag 11.07. / Sonntag 12.07.2020 - Nachholtermin
Architekturrundgang
Veranstalter: Projektbüro Stefan Rethfeld
Ort: Treffpunkt: St. Pius, Lahnstraße 5, Münster
Münster vor Ort: Blitzdorf, Rheinstraße - Foto: Stefan Rethfeld

Münster vor Ort: Blitzdorf, Rheinstraße - Foto: Stefan Rethfeld

Am kommenden Wochenende führt die Münster vor Ort-Tour ins Flüsseviertel. Dort können Architekturfreunde in eine mehr als 100-jährige Siedlungsgeschichte eintauchen, die mit dem Bau des angrenzenden Dortmund-Ems-Kanals um 1899 ihren Anfang nahm. In Münster galt das Gebiet als zu erschließendes Neuland – und wurde gesondert ab 1910 entwickelt. Erste Straßen entstanden 1913 – sie wurden sämtlich nach Flüssen benannt, die mit den neuen Kanalprojekten ein weitgespanntes Reichswasserstraßennetz ergaben.

In Münster warben Stadtverordnete seinerzeit dafür, das neue Viertel für den Bau von Beamten- und Arbeiterwohnungen zu nutzen. Grund und Boden wurden von der Stadt zur Verfügung gestellt und erstmals verschiedene Bauträger und Wohnungsvereine mit der Ausführung beauftragt. Um der großen Wohnungsnot zu begegnen, entstanden typisierte Reihenhäuser in einfacher Ausstattung. An Weser- und Rheinstraße, Elbe- und Moselstrasse lassen sich frühe Bauabschnitte noch heute finden, nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Planungen fortgesetzt. Da an der „Danziger Freiheit“ ein neues Straßenbahn-Depot geplant war, bezogen vielfach Straßenbahn-Angestellte die neuen Häuser. Die Dienstjacken trugen ein „Blitz“-Abzeichen und gaben der neuen Siedlung den Namen „Blitzdorf“.

Nicht nur Siedlungshäuser schmückten das Viertel, auch zahlreiche gehobene Wohnhäuser entstanden. Nach 1945 setzte die sechseckige St. Pius-Kirche (1962/64, Architekten: Paul Eling (Münster), Günther Fiedler (Düsseldorf)) ein weiteres Zeichen und flankiert bis heute den Eingang ins Viertel.

Die Tour wird die Entwicklung des Gebietes nachzeichnen, auf verschwundene Orte (Haus Mauritzheide, Radrennbahn u.a.), gelungene Sanierungen und offen liegende Potentiale verweisen. Auch liegen ein ehemaliges Schülerbootshaus, ein Yachthafen und ein Bunker auf dem Weg.

Die Tickets für die 3,5-stündige Tour unter der Leitung des Architekten und Autoren („Architekturführer Münster“) Stefan Rethfeld am Fr 10.7. um 15 Uhr sowie am Sa 11.7. um 11 Uhr und Sonntag 12.7. um 11 Uhr (Wiederholung) sind im WN-Ticket-Shop, Prinzipalmarkt 13 oder bei Tourbeginn erhältlich.

Bereits erworbene Tickets für den ursprünglichen Mai-Termin sind übertragbar und behalten ihre Gültigkeit.

Nächste Termine:
Rumphorst (21.-23. August) und Hörstertor (18.-20. September).

Hinweis: Um die aktuellen Schutzbestimmungen einzuhalten, werden alle Teilnehmer gebeten, sich zu Beginn in eine Teilnehmerliste einzutragen (um ggf. erreichbar zu sein) und während der Tour ausreichend Abstand zu anderen Teilnehmern zu halten. Eine Maskenpflicht besteht während der Tour nicht, da die Touren unter freiem Himmel stattfinden.

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