Nicole Kerstin Berganski – Rückblick
Architektur im Kontext 2023 - Nicole Kerstin Berganski, NKBAK - Projekt: Stylepark Neubau am Peterskirchhof, Frankfurt am Main - Foto: BDA/Markus Bomholt
Grazil und kraftvoll zugleich wirken die Projekte des Frankfurter Architekturbüros NKBAK. Dies läßt sich bereits am Namenskürzel ablesen, welches das Inhaberduo Nicole Kerstin Berganski und Andreas Krawszyk vereint. Ohne große Umschweife finden auch ihre Projekte ihren eigenen klaren Ausdruck: ob Wohnhäuser, Schulen oder Kindergärten. Gespannt durfte man daher auf den Vortrag von Nicole Kerstin Berganski sein, die jüngst in der Vortragsreihe „Architektur im >Kontext<“ des LWL und des BDA Münster-Münsterland im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster zu Gast war.
Gleich fünf Projekte brachte sie aus Frankfurt mit. Sie handelten allesamt vom Raum und vom Ort – und ließen sich als kontextuelle Erweiterungen lesen. In der Herangehensweise schienen hier auch die architektonischen Erfahrungen durch, die beide Büropartner zuvor im Büro SANAA in Tokio sammelten. Den Wunsch nach mehr Raum überführen auch sie stets in variable Raumfolgen und vielfältige Volumen mit weiten Blicken – bei oftmals begrenztem Platz und Budget.
So verwandelten sie ein verputztes Wohnendhaus im Odenwald in eine blickreiche Holzgeometrie, ein dunkles Dachgeschoss eines Mietshauses in eine aufregende Dachlandschaft und das Umfeld eines denkmalgeschützten 1950er Jahre Wohnhauses in einen offenen Wohnpark.
Auch die beiden jüngeren Großprojekte aus Frankfurt, die Berganski ausführlicher vorstellte, unterstrichen die konzeptionelle Bandbreite des Büros. Während die temporäre Erweiterung der Europäischen Schule als modularer Holzbau in nur kurzer Zeit errichtet wurde, versteht sich die Hofbebauung des Stylepark Neubaus am Peterskirchhof deutlicher dauerhafter. Präzis wurde dennoch beides: hier ein lichtes und leichtes Schulgebäude und dort ein aus verschiedenen Steinformaten aufgeschichtetes Wohn- und Geschäftshaus. Mit seiner Kubatur grenzt sich das neue Hofgebäude nicht ab, sondern betont den Gedanken des Weiterbauens – inmitten der Frankfurter Innenstadt. Tokio lässt grüßen. Auch das zahlreich erschienene Publikum fühlte sich angesichts einer solchen Entwurfsfreude beschenkt.
Weitere Infos: lwl-baukultur.de